Die Vielfalt der Nahrungsmittel, die Eingang ins Kind finden, ist auf ein Minimum gesunken.
Was ist passiert? Was hilft?
Reden und pausenloses Predigen?
Sanktionen und Zwang?
Bitten & Betteln?
Löffel, die als Flugzeug getarnt im staunenden Kindermund landen?
Die Geschichten über hungernde Kinder oder über Regen und Sonnenschein?
Ein Löffelchen für Oooma, Oooopa und die Maaamma?
sich ein Leben lang einseitig ernähren, wir hätten am Familientisch „strenger“ sein sollen … keinen Raum.
Ausnahme: Wir verwirren ihn mit industriellen Nahrungsmitteln. Die wohl weniger LEBENSmittel, als SUCHTmittel sind. Die nicht unser körperliches Wohlbefinden, sondern die Kassen der Nahrungsmittelindustrie nähren.
- Iss nur was du kennst.
- Iss nur sehr vorsichtig und wenig, wenn du etwas Neues probieren musst.
- Iss eher das, was deine Bezugspersonen auch mögen. Und schau ganz genau, ob sie nicht nur so tun.
- Iss nichts ein zweites Mal, das beim ersten Mal schon nicht so toll war. (Sogenannte Sauce-Béarnaise-Syndrom nach Martin Seligman, dem Pionier der Positiven Psychologie)
- Iss Reifes (süß wie Schokolade) und Nahrhaftes (fett wie Pommes) und bleibe bei Verdächtigem (Gemüse) standhaft kritisch.
Neophobie betrifft 50 bis 75 % aller Kinder zwischen zwei und sechs Jahren.
Ist zwischen 4 und 6 Monaten am geringsten, ab dem 18. Monat steigend.
Die maximale Skepsis wird in der Regel im späten Kleinkind- und Kindergartenalter erreicht.
Steigenden Experimentierfreude ist etwa zwischen 8 und 12 Jahren zu erwarten.
Dovey T. M., Staples P. A., Gibson E. L ., Halford, J. C. G. (2008): Food neophobia and ‘picky/fussy’ eating in children: A review. In: Appetite Vol. 50, n° 2-3. S. 181-193. Verfügbar unter: www.sciencedirect.com (Stand 08.08.2020)
Renz-Polster, H. (2015): Kinder verstehen. Born to be wild: Wie die Evolution unsere Kinder prägt. 6. Auflage. München: Kösel-Verlag.